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Soziale Arbeit ist mehr wert!

Von: Anna Droste-Franke

 

Die Sozialwirtschaft ist eine der beschäftigungsintensivsten Branchen in Deutschland. Im Jahr 2016 waren in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft etwa 7,4 Mio. Menschen beschäftigt. Damit zeigt sich, mehr als jeder sechste Erwerbstätige in Deutschland ist in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft tätig.

Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege, Erziehung und Bildung sind zukunftsorientierte Berufe, denn sie erbringen gesellschaftlich notwendige Dienstleistungen, die unabdingbare Voraussetzung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sind. Nicht zuletzt kann soziale Arbeit für sich in Anspruch nehmen, dass viele Menschen in Deutschland nur deshalb einer eignen Erwerbstätigkeit nachgehen können, weil kompetente beruflich pflegende und Angehörige anderer Berufe täglich für Menschen mit Unterstützungsbedarf tätig sind. Die AWO setzt sich in einem Beschluss ihrer Bundeskonferenz dafür ein,  für Soziale Berufe endlich die Rahmenbedingungen zu schaffen, die ihrer wichtigen Bedeutung für den Zusammenhalt in der Gesellschaft entsprechen:

  • Ausreichende Finanzierung der Dienstleistungen und Angebote, damit die Beschäftigten ihre Arbeit professionell erbringen können
  • Durchlässige Ausbildungs- und Weiterbildungssysteme, die attraktive Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten bieten
  • Förderung von Umschulungs- und Qualifizierungsangeboten, um neue Zielgruppen für die soziale Arbeit zu gewinnen
  • Strukturen, die Vollzeitstellen finanzierbar und unbefristete Arbeitsverhältnisse möglich machen
  • Anerkennung der sozialen Arbeit als hoch professionelle Tätigkeit

 

Bereits Ende 2015 hat der AWO Bundesverband e. V. einen Prozess initiiert, um das Thema „Arbeit in sozialen Dienstleistungen“ gemeinsam mit Wissenschaft und Praxis zu diskutieren. Eine gemeinsame Fachtagung der AWO und des Instituts für Arbeit und Technik (IAT) der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen im November 2015 bot den Auftakt für den Austausch über die Entwicklungen der Arbeitsbedingungen in der Sozialwirtschaft.

Die AWO setzt sich deshalb schon lange und mit Nachdruck dafür ein, die Arbeitsbedingungen in den Berufsfeldern Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege, Erziehung und Bildung (sog. SAGE-Berufe) zu verbessern. Entlohnung sowie Entwicklungs- und Karrierewege müssen stimmen, damit auch in Zukunft die in diesen Bereichen dringend benötigten Fachkräfte gewonnen werden können. Unbestrittenen ist auch, dass diese zukunftsorientierten Berufe gemessen an ihrer gesamtgesellschaftlichen Bedeutung immer noch viel zu schlecht bezahlt werden. Die AWO fordert daher allgemeinverbindliche Tarifverträge für die sozialen Berufe, um gemeinsam mit den Tarifpartnern, den Sozial- und Wohlfahrtsverbänden die Qualität der sozialen Arbeit aufzuwerten.

 

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