Unsere Arbeit

Empowerment von geflüchteten Frauen

Von: Sinje Vogel

 

Von 2016 bis einschließlich 2022 wurden AWO Projekte durch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration bundesweit gefördert, die sich für geflüchtete Frauen und andere schutzbedürftige Geflüchtete bei der Gestaltung eines selbstbestimmten Lebens in Deutschland einsetzten.  

So konnten AWO Projektträger in den letzten Jahren ein breites und bedarfsorientiertes Angebot entwickeln, um geflüchtete Frauen, Mädchen und Familien auf dem Weg zu einer verbesserten sozialen, rechtlichen und politischen Teilhabe zu unterstützen und zu begleiten. Entstanden ist ein großer Fundus an kreativen Konzepten, spannenden Veranstaltungen und informativen Publikationen. 

 

Auf der Abbildung ist eine Zeichnung des Graphic Recording zu sehen, welches während der Fachveranstaltung entstand

Ziel des Projekts

Empowerment-Konzepte geben Menschen Raum und Möglichkeiten, um deren Handlungskompetenzen zu steigern. Dazu gehört das Kennen der eigenen Rechte und das Wissen darüber, diese einzufordern sowie die Stärkung von Selbstwirksamkeitsempfinden, Selbstbewusstsein und Selbsthilfekompetenz. Empowerment-Konzepte haben zum Ziel, dass Menschen für ihre eigenen Bedürfnisse einstehen und dadurch ein selbstbestimmtes Leben führen können.

Übersicht der Projektstandorte

AWO Projektstandorte 2016 - 2022

Hier sehen Sie eine geographische Karte mit den Projektstandorten

Inhalte des Projekts

Die Angebotsvielfalt der Projektträger erstreckte sich über alle einem selbstbestimmten Leben notwendigen Bereiche. So wurden Angebote im Bereich Gesundheit, Bildung, Gewaltschutz, (Menschen-)Rechte, Erziehung und Familie, Kunst und Kultur entwickelt und gemeinsam mit der Zielgruppe mit Leben gefüllt, weiterentwickelt und bei Bedarf den aktuellen Gegebenheiten angepasst.

Da sich die Rahmenbedingungen an den verschiedenen Projektstandorten unterschieden und die Projektträger unterschiedliche Schwerpunktsetzungen hatten, bildete sich hier eine Vielfalt in den Angeboten ab: 

  • Niedrigschwellige Unterstützungs- und Beratungsangebote für Frauen und ihre Familien in Gruppenangeboten und auch in Einzelberatungen 
  • Einzelbegleitungen für Personen, die sich in besonderen Lebenslagen befinden (Schwangere, ältere Frauen oder von Gewalt betroffene Frauen)
  • Frauengesprächsrunden zu relevanten Themen und Rechten. Die Gesprächsrunden bieten einen geschützten Raum, um auch über sensible Themen zu sprechen. Die Themen werden durch die Frauen bestimmt und können themenbezogen auch für geflüchtete Männer geöffnet werden (insbesondere zu Erziehungs- und Familienthemen)
  • Sensibilisierung und Aufklärung auch von Männern zu Themen wie Geschlechtergerechtigkeit, Vaterschaft, Geschlechterrollen

Themen der Gesprächsrunden und der Informationsveranstaltungen sind u.a.: Gleichberechtigung, Frauenrechte und Menschenrechte, Gesundheit, Erziehung, Bildung, Kinderschutz, Partnerschaft, Sexualität, Familienplanung, reproduktive Rechte, Mehrsprachigkeit, Berufseinstieg, lokale Unterstützungsangebote für Familien, Verbraucherschutz, Übersicht über Beratungsstellen, Behörden, Regeldienste.

  • Kreativ- und freizeitpädagogische Gruppenangebote zur psychosozialen Stabilisierung, Stärkung des Selbstbewusstseins und zur Verbesserung des Körperempfindens und Wohlbefindens (Sport, Selbstverteidigung, Kochen, Sprachcafé, Zeichnen). Diese Angebote können auch zu den stärker themenbezogenen Angeboten einladen und die Frauen miteinander vernetzen.
  • Schaffung von Möglichkeiten zum gegenseitigen Austausch und Einbindung in den Sozialraum zur Stärkung der Autonomie
  • Angebote zur Unterstützung von Familien durch Familiengesprächskreise, Elterncafés und Angebote der Elternberatung
  • Maßnahmen zur Gewaltprävention: Identifizierung von gewaltbetroffenen Personen, Information und Beratung, Einzelbegleitung aber auch Weiterleitung an spezialisierte Beratungsstellen
  • Brückenbildung zu spezialisierten Beratungsstellen

Fachveranstaltungen

Für die fachliche Begleitung und für neue Anregungen in der Empowermentarbeit, wurde, neben den trägerinternen Netzwerktreffen, jährlich eine große Fachveranstaltung im Rahmen des Projekts durch die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) angeboten. Dieser jährliche Austausch war immer sehr bereichernd für Praktiker*innen.

  1. Fachveranstaltung „Schutz von geflüchteten Menschen vor geschlechtsspezifischer Gewalt“ am 23.09.2016
  2. Fachveranstaltung „Empowerment ist… Realitäten und Perspektiven in der Sozialen Arbeit mit geflüchteten Menschen“ am 19./20.09.2017
  3. Fachveranstaltung „Partizipation in der Arbeit mit geflüchteten Frauen“ am 18.10.2018
  4. Fachveranstaltung „Rechte haben und Rechte durchsetzen – Geflüchtete Frauen stärken“ am 29.10.2019
  5. Online-Veranstaltungsreihe "Eigenverantwortlich, selbstbestimmt, empowert - Was wir unter Empowerment verstehen und wie Projektarbeit geflüchtete Frauen dabei begleiten kann", vierteilig in 2020
  6. Online-Veranstaltungsreihe "Zugänge gestalten, Teilhabe einfordern", dreiteilig in 2021
  7. Online-Veranstaltungsreihe "Empowermentarbeit mit geflüchteten Menschen - 
    diversitätssensibel und machtkritisch gestalten", dreiteilig in 2022

 

Cover der Dokumentation der Fachveranstaltung

Das Projekt wird gefördert durch

Förderlogo der Bundesintegrationsbeauftragten

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