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30.04.2015 | Pressemitteilung

AWO zum Tag der Arbeit: Sozialberufe aufwerten

Von: Stefan Hoffmann

 

„Die Sozialwirtschaft ist eine Zukunftsbranche, denn ihre Leistungen sind Zukunftsvorsorge, Sicherheit, Lebensqualität und soziale Gerechtigkeit“, erklärt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler anlässlich des morgigen Tages der Arbeit, fügt aber kritisch hinzu: „Weder die Löhne, noch die Arbeitsbedingungen spiegeln die Bedeutung des Sozialbereiches wider.“ So lägen große Teile der Branche in Punkto Bezahlung unterhalb des gesamtwirtschaftlichen Durchschnitts. Viele Einrichtungen können Mitarbeitende nur befristet oder geringfügig einstellen, da sie selber keine sichere Refinanzierung ihrer Leistungen erhalten. „Sowohl Arbeitgeber als auch Beschäftigte wünschen sich mehr Planungssicherheit“, appelliert Stadler an die öffentliche Hand.
Untersuchungen würden zeigen, dass in der Sozialwirtschaft Tarifabschlüsse häufig nur als Notlagenabschlüsse realisiert würden, um mit zumeist verschlechterten Einkommens- und Arbeitsbedingungen auf wirtschaftliche Probleme des jeweiligen Unternehmens bzw. der jeweiligen Einrichtung reagieren zu können. „Gefordert ist eine weitsichtige und nachhaltige Arbeits- und Tarifpolitik, die bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen schafft, um die Branche zukunftsfähig zu machen. Das funktioniert am besten über einen Branchentarifvertrag Soziales, der den Wert der Sozialen Arbeit anerkennt und bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten im sozialen Bereich schafft“, erklärt der AWO Bundesvorsitzende. Nur so könne es gelingen, attraktivere Rahmenbedingungen zu schaffen, die im Kampf gegen den Fachkräftemangel entscheidend sind.
Die Sozialwirtschaft ist einer der größten Beschäftigungsträger in der Bundesrepublik und hat eine große Schubkraft für mehr Arbeitsplätze und für nachhaltiges Wachstum. Prognosen rechnen in den kommenden zwanzig Jahren mit einem Zuwachs von mehr als 600.000 Arbeitsplätzen – der größte Teil davon in der Altenhilfe.

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