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07.05.2015 | Pressemitteilung

AWO fordert konkrete Ergebnisse vom ‪Flüchtlingsgipfel‬

Von: Stefan Hoffmann

 

„Die AWO begrüßt die Initiative der Bundeskanzlerin einen Flüchtlingsgipfel zu veranstalten sehr und hofft auf eine im Sinne der Flüchtlinge erfolgreiche Veranstaltung. Die steigenden Zahlen von Flüchtlingen und Asylbewerberinnen und Asylbewerbern stellen gleichermaßen die Kommunen sowie die betroffenen Einrichtungen und Dienste vor große Herausforderungen. Diese können nur durch eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung und ein gemeinsames Handeln bewältigt werden.
Aus Sicht der AWO sind neben einem Konzept, das Zuständigkeiten und finanzielle Verpflichtungen regelt, dringend weitere Rahmenbedingungen zu klären. Diese müssen zuvorderst den unterschiedlichen Bedürfnissen von Flüchtlingen gerecht werden. Das Ziel aller Bemühungen muss es sein, den Flüchtlingen ein selbstbestimmtes Leben in Würde zu ermöglichen. Flüchtlinge müssen das Recht bekommen ihr Leben selbst zu gestalten. Nur so können sie schneller an unserer Gesellschaft teilhaben, was ein Gewinn für alle ist. Diesem Anspruch wurde bereits durch zahlreiche Erleichterungen beim Zugang zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt Rechnung getragen.
Die AWO plädiert für eine Integration von Anfang an. Dazu gehört ein bundesweit geregeltes und flächendeckendes Angebot zum Erlernen der deutschen Sprache. Dies setzt eine Refinanzierung voraus, die einen entsprechend qualifizierten Unterricht ermöglicht. Genauso sind für die Unterbringung durch die Kommunen bundesweit verbindliche Standards einzuführen. Die Unterbringung sollte beispielsweise in kleinen Einheiten erfolgen. Die Möglichkeit in Privatwohnungen zu leben, verhindert Ausgrenzung und Stigmatisierung. Große Unterkünfte überfordern häufig die lokale Infrastruktur und fördern auch dadurch Ressentiments gegen Flüchtlinge.
Darüber hinaus werden dringend Neuregelungen benötigt, die zu einer verbesserten Gesundheitsversorgung führen. Zudem muss der Umgang mit besonders Schutzbedürftigen den Richtlinien und der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen entsprechen.
Vor dem historischen Hintergrund der AWO ist es unser ureigenes Anliegen, Flüchtlinge menschenwürdig aufzunehmen und uns der humanitären Verpflichtung zu stellen. Die Träger der AWO verfügen über eine Vielzahl positiver Erfahrungen mit dem Aufbau von Netzwerken und Ehrenamtsprojekten im Bereich der Flüchtlingshilfe. Unsere Strukturen tragen damit maßgeblich zur gelebten Willkommens- und Anerkennungskultur bei. Klar ist jedoch auch, dass das Ehrenamt die Anleitung und Steuerung durch das Hauptamt braucht, um erfolgreich und nachhaltig zu wirken. Die AWO erwartet, dass beim morgigen Gipfel neben den finanziellen Ressourcen und möglichen Zuständigkeiten auch die gerade beschriebenen Themen ergebnisorientiert behandelt werden.“

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